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Monatsspruch

Junger Wein gehört in neue Schläuche. (Markus 2,22)
„Mit uns zieht die neue Zeit“, heißt es in dem über 100 Jahre alten Lied „Wann wir schreiten Seit‘ an Seit‘“, das aus der Jugendbewegung der Arbeiterschaft stammt, jedoch schnell von anderen gesellschaftlichen Gruppierungen übernommen und zum Teil umgetextet wurde. Katholische Verbände änderten den Refrain um in „Christus, Herr der neuen Zeit“. Gleiches drückt der Monatsspruch im ersten Monat des neuen Jahres aus: Mit Christus beginnt etwas radikal Anderes und Neues. Und deshalb müssen sich auch die Rahmenbedingungen ändern. Die neue – und mit Recht kann ich auch sagen – revolutionäre, frohe Botschaft Jesu können die bestehenden gesellschaftlichen Begebenheiten genauso wenig fassen, wie ich Jesus in einen Rahmen zwängen könnte.
Doch was heißt das jetzt für mich? Ich kann das vergangene Jahr nicht beiseitelegen wie einen alten Schlauch. Auch kann ich mich nicht häuten wie eine Schlange. Und aus den Rahmen, in denen ich lebe – Familie, Arbeit, Gemeinde – kann ich nur bedingt austreten. Muss deshalb alles beim Alten bleiben?
Ich glaube, nicht. Junger Wein in neue Schläuche heißt für mich, den Blickwinkel ändern, zu versuchen, mit den Augen Gottes zu sehen. Heißt für mich, neu zu denken; mir bei allem, was ich denke, rede und tue die Lebensfrage Martin Niemöllers zu eigen zu machen: Was würde Jesus dazu sagen? Dann wird sie beginnen, die neue Zeit.Michael Tillmannn