Monatsspruch

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. (Römer 14,9)
Das sogenannte Paradiestor des Baptisteriums in Florenz zeigt zehn alttestamentliche Szenen menschlicher Schuld und göttlicher Erlösung. Zentrale Momente jüdischen Glaubens. Eines Glaubens, in dem Paulus aufgewachsen war und intensiv gelebt hatte, bevor er seine Bekehrung erfuhr. Zeit seines Lebens ringt er mit der Frage, warum sich das auserwählte Volk nicht zu Christus bekehrte. Der Vers, der im April Monatsspruch ist, gibt eine Antwort auf dieses Ringen. Trotz allem Trennenden ist Jesus für alle Menschen gestorben und auferstanden. Und er ist dadurch Herr aller Menschen.
Paulus Ringen ist nicht unseres. Dennoch gibt der Monatsspruch auch uns einen wichtigen Hinweis. Ostern stellt die Machtverhältnisse auf den Kopf. Das Leben siegt über den Tod. Und der von der jüdischen Oberschicht Verurteilte und von den damaligen römischen Machthabern Gekreuzigte ist der wahre Herr. Das gilt seit Ostern und gilt bis heute. Angesichts des eigenen Todes sagte Karl Barth: Es wird regiert. Aber nicht in Washington, Moskau oder Peking – Gott sitzt im Regimente.
Darüber dürfen wir uns freuen und daraus können wir Kraft schöpfen.