Kreuz und Quer

Die Richtung stimmt. Als Christ bin ich immer auf dem Osterweg. Da sind zunächst die sechs Wochen der Passionszeit, in denen ich mich Schritt für Schritt dem Triduum Sacrum, den heiligen drei Tagen – auch Triduum Paschale, die drei österlichen Tage, genannt – nähere. Und nach Ostern? Bin ich immer noch auf dem Osterweg. Jetzt nicht im Sinne der alten Fußballer-Weisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, sondern als Zielaussage. Mit zwei Stoßrichtungen. Da ist zunächst mein Leben, dessen Ziel mein persönliches Ostern ist, meine Auferstehung in die ewige Heimat hinein, in das ewige Leben bei Gott. Das ist unser christlicher Glaube. Doch der Glaube selbst ist immer ein Weg. Oder wie es Martin Luther gesagt hat: „Ein Christ ist im Werden, nicht im Geworden sein!“

In allen Ostergeschichten ist viel von Bewegung die Rede. Von dem Weg zum Grab, wie auch vom Weg zurück: voller Angst und Erschrecken, mit leiser Hoffnung und Freude. Oder die Emmaus-Jünger: Auf der Flucht vor dem, was sie nicht verstehen, und auf dem Weg zurück mit überwältigender Erkenntnis. Was in den Ostergeschichten komprimiert erzählt wird, ereignet sich immer wieder in meinem Leben. Erschrecken und Angst, Gewissheit und Freude. Ich habe den Glauben nicht, ich bin im Glauben: auf dem Osterweg.








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